Liebe Mitglieder, liebe Freunde!

Derzeit ist das Wort „Kultur“ in beinahe inflationärem Gebrauch, allen voran die „Willkommenskultur“ . Aber wie die Diskussionen zur Willkommenskultur auch immer geführt werden, wir in Europa haben ganz konkret die Adventszeit, die Zeit des Ankommens vor uns. Das sind ehedem besinnliche, heutzutage stark kommerzialisierte vier Wochen, in denen man die „Ankunft des Herrn, also die Ankunft Christi“ erwartet, ihn willkommen heißt und im Weihnachtsfest feiert. Und da Weihnachten ein Fest der Liebe ist, oder sein soll, feiern nicht nur Christen dieses Fest geschwisterlichen Miteinanders und solidarischer Gemeinschaft. 

Auf die Flüchtlinge bezogen heißt das, dass wir uns und vor allem die Politik sich endlich ernsthaft und planvoll mit der Integration der vielen Ankömmlinge beschäftigen sollten. Das heißt auch, dass Wohnraum zur Verfügung gestellt werden muss. Dabei ist  Integration in diesem Fall für mich erst dann erreicht, wenn für jede Flüchtlingswohnung selbstverständlich auch eine bezahlbare Wohnung für eine einheimische Familie bereitgestellt wird. Und ebenso selbstverständlich ist es, dass man bei neuen Wohnungen für Rollstuhlfahrer die unbedingt notwendige barrierefreie Ausstattung und den Flächenbedarf nicht senkt, damit mehr Geld für Flüchtlinge bleibt. Für einen Rollstuhlfahrer ist der normale Alltag schon schwierig und anstrengend genug. Da muss man ihn nicht durch geplante Mangelausstattung zusätzlich behindern!

In dieser Ausgabe finden Sie wiederum das LOKAL DES MONATS von Hanne Kamali und die Einladung zur Dezember-Rollstuhlwanderung von Michaela Schlereth, die dieses Mal natürlich wieder zu einem Weihnachtsmarkt führt. Und ich möchte mit Ihnen wieder einmal in eine Kunstausstellung gehen. 

Außerdem lesen Sie weitere kleine Geschichten, die sich mit dem auf dem Oktoberfest liegengebliebenen Rollstuhl beschäftigen.

Schließlich stellt Wolfgang Vogl zwei wichtige,  Anfang November beschlossene Gesetze vor und berichtet von einem äußerst ärgerlichen Missverständnis, das die „Notfallzentrale“ des CBF aber umgehend und souverän beseitigen konnte. 

Also wenden Sie sich weiterhin vertrauensvoll an uns und feiern Sie ein schönes Weihnachtsfest - lichterhell und freudenreich - mit Bratäpfeln, Wienerwürsteln und Gänsebraten!

Ihre Ingrid Leitner