Also, lustig ist das schon - ein Rollstuhl abzuholen im Fundbüro. Wie kommt der da hin? Von wo kommt er? Waaas, von der Wies'n! Direkt vom Oktoberfest! Ich glaub‘s ja net. Ohne Inhalt, ein leerer Rollstuhl. Da kann man staunen und nachdenken, wie das sein kann. Jetzt denke ich nach und male mir eine Geschichte aus….

 

So könnte es gewesen sein;

Ein witziger junger Kerl will noch auf die Wies'n; natürlich nicht nüchtern - bei den Preisen! So trinkt er schon vorher etwas (das nennt man heutzutage „VORGLÜHEN“, damit er mit der richtigen Stimmung ankommt). Ja mei, wie es halt so ist. Der schnell reingekippte Alkohol wirkt schon. Er, der junge Kerl, macht sich auf den Weg. Noch im Treppenhaus, fällt sein Blick auf den abgestellten Rollstuhl, der da ja immer steht. Er gehört Herrn „Sowieso“ der durchaus noch selbst ein paar Schritte gehen kann. Das Fahrmobil steht im Flur, weil es in der kleinen Wohnung keinen Platz hat. Vom Alkohol beflügelt schnappt er sich das Gefährt - und los geht's zur Wies'n. Super clever!

Schnell findet er sich am Ziel wieder. Mühsam ist es jetzt, bei dem Gedränge mit dem fahrbaren Untersatz zurechtzukommen. Kurz entschlossen, so wie ihn der Gedanke überfallen hat, den Rollstuhl zu entführen, lässt er ihn auf der Wies’n verwaist zurück. Seine Füße laufen ohne Bedenken dahin, wohin er will. Und der Rollstuhl? Steht und steht. Aufmerksame Wies’n Besucher und der Security fällt der verlassene Rollstuhl auf. Eifrig wird nach dem Besitzter gesucht. Bis zum Wies’n-Schluss wird er nicht abgeholt. So landet er nach deutscher Genauigkeit, mit den anderen ehrlich abgegeben Fundsachen... wo? Na klar - im Fundbüro!

Außergewöhnliche Fundsachen werden schon mal in den Medien erwähnt. Der Besitzer des entwendeten Fahrmobiles kann so sein Eigentum ohne Abschleppgebühren im Fundbüro abholen!

Einmalig! Nehmen wir es mit Humor, unter der Rubrik: Verstehen Sie Spaß! 

Sieglinde Anene