CBFler versunken im Nebel auf dem Nebelhorn – der wahre Traum, dank Spender

Michaela Schlereth macht seit Juni 2012 mit unseren Mitgliedern vom CBF München und Region einmal im Monat eine Rollstuhlwanderung in München und Umgebung. Aus Kostengründen wurden die Touren bisher immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternommen. Sie endeten in einer gemütlichen Gaststätte, um den Tag ausklingen zu lassen.

Ende Oktober 2014 hatte Michaela Schlereth die Idee, einmal den barrierefreien Bergwanderweg am Nebelhorn in Oberstdorf für RollstuhlfahrerInnen mit Blick auf 400 Alpengipfel anzubieten. Da der Weg dahin mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Rahmen eines Tagesausflugs nicht zu bewältigen ist, hätte dafür ein Bus angemietet werden müssen, was natürlich mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre.
Nachdem wir unser Anliegen in der Clubpost geschildert haben, fand sich jedoch ein Spender, Herr Gschwendtner, und dank seiner Unterstützung konnten wir dann die Fahrt  zum Nebelhorn (Oberstdorf) mit einem Bus planen – die erste Busfahrt, seit wir im CBF Rollstuhlwanderungen unternehmen!


Am Samstag, den 25. Juli 2015, war es dann endlich soweit. Wir trafen uns um 09 Uhr am Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) an der Hackerbrücke, Parkbucht Nr. 19 vor dem bereitgestellten VbA-Bus, einem behindertengerechten, mit einem Hublift ausgestatteten Bus. Es dauerte dann eine Weile, bis alle 25 Teilnehmer in dem Bus waren, denn die Rollstuhlfahrer mussten einer nach dem anderen mit dem Hublift in den Bus gehoben werden und einige Rollstuhlfahrer, die im Rollstuhl sitzen geblieben sind, mussten auch noch von der Busfahrerin festgeschnallt werden. Bei mildem bewölktem Wetter ging die Fahrt um ca. 09.40 Uhr los.
Nach einer reibungslosen Fahrt ohne Staus kamen wir gegen 13.00 Uhr am Nebelhorn an, wo an der Talstation der Nebelhorn-Bahn bereits weitere CBF-Mitglieder warteten, die privat angereist waren.
Daraufhin sind wir mit der Nebelhorn-Bahn von der Talstation „Oberstdorf“ (828 m Höhe) zunächst auf die erste Talstation „Seealpe“ (1280 m Höhe) gefahren. Bei der Auffahrt war die Sicht noch relativ gut. Anschließend mussten wir die Gondeln wechseln, um die nächste Station „Höfatsblick“ (1932 m Höhe) zu erreichen, wo sich auch der Panoramaweg befindet. Leider machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung, da wegen dichten Nebels ein Ausblick auf die 400 Gipfel der Umgebung unmöglich war. Von hier aus hätte man die Berge der Umgebung  und Oberstdorf aus der Höhe bestaunen können! Dennoch ließen wir uns die Stimmung nicht verderben und konnten so die hervorragende Küche im SB-Marktrestaurant auf dem „Höfatsblick“ genießen. Nach dem Essen wagten sich noch einige Teilnehmer auf die Gipfelstation in 2224 m Höhe, wo man trotz heftigen Regens, Winds und Nebels noch stimmungsvolle Momente einfangen konnte.
Im Tal wieder angekommen, kehrten wir dann zum Abschluss unseres großartigen Ausflugs noch in einem wunderschönen Café ein, dem „Trettachstüble“. Unser großzügiger Spender hatte nämlich nicht nur die Kosten für den benötigten Bus und die Fahrt mit der Nebelhorn-Bahn übernommen, sondern die Teilnehmer auch zu Kaffee und Kuchen eingeladen!
Dann war es aber auch schon wieder an der Zeit aufzubrechen, denn die Fahrt nach München ist nicht zu unterschätzen und so kamen wir auch erst gegen 20.30 Uhr  wieder am ZOB an der Hackerbrücke an.
An dieser Stelle möchte ich im eigenen und im Namen aller Teilnehmer ein großes Dankeschön an Herrn Gschwendtner aussprechen, der uns diese Fahrt ermöglicht hat. Bedanken möchten wir uns auch bei der Busfahrerin von der VbA München, die uns ohne Staus sicher hin- und wieder zurückgebracht hat sowie bei Michaela Schlereth, ohne deren organisatorischen Aufwand unsere Rollstuhlwanderungen gar nicht möglich wären.
Es wäre schön, wenn wir wieder einmal eine Fahrt mit dem Bus unternehmen könnten, bei hoffentlich weißblauem Bayernhimmel.
Für alle, die sich schon immer gefragt haben, weshalb das Nebelhorn seinen Namen trägt, hier noch zum Abschluss folgende Erläuterung: Nebelhorn ist der Name eines 2224 m ü. NHN hohen, zur Daumengruppe in den Allgäuer Alpen gehörenden Berggipfels. Erstmals erwähnt wurde das Nebelhorn 1811 in einem Steuerkataster des Steuerdistrikts Oberstdorf. 1819 folgte die Erwähnung im Uraufnahmeblatt der bayerischen Landesvermessung, beide Male als „Nebelhorn“. Namensgebend ist die Ansicht des Berges aus dem oberen Illertal. Von hier könnte der Berg zur Vorhersage eines Wetterumschwungs genutzt worden sein, wenn der Gipfel in Nebel gehüllt war (Auszug aus Wikipedia). Dieser Begriff passte sehr gut zu unserem Tagesausflug.


Coralie Menhofer

 

Fotogalerie folgt!