Aus dem Vorspann des Buches habe ich die Inhaltsangabe voll übernommen:
Die elfjährige Melody ist hochbegabt, aufgeweckt und hat eine besondere Schwäche für Sprache. Nur das weiß keiner. Sie ist seit frühester Kindheit an den Rollstuhl gefesselt und kann sich aus eigener Kraft nicht verständlich machen. An dem Tag, an dem sie Dank eines Spezialcomputers tatsächlich eine Stimme bekommt, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Melody muss jedoch die Erfahrung machen, dass Worte allein nicht genügen. Sie brauchen offene Ohren, um verstanden zu werden.


Mein Kommentar zu diesem Buch ist sehr zwiespältig. Das Thema und die Problematik des Mädchen Melody haben mich mitunter zu Tränen gerührt. Die Geschichte spielt im amerikanischen Schulsystem vorwiegend im Bereich von bis zu 11-jährigen behinderten und nicht behinderten Kindern.
Die Empfindungen des Mädchen Melody sind für Nicht-Behinderte sehr, sehr aufschlussreich und sicherlich auch lehrsam. Deshalb würde ich dieses Buch als Lernstoff in Schulen mit einbeziehen, zumal man ja an bayrischen Schulen neuerdings Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam unterrichten will.


Allerdings gibt es meinerseits bei diesem Buch insofern Bedenken, als die Sprache bzw. die Texte mich ziemlich erschüttert haben. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem die Sprache so unschön – ich möchte nicht sagen: so primitiv – angewendet wird.
Elfjährige Jugendliche haben sicherlich ihre eigene Ausdrucksweise – ich selber habe Kinder – jedoch ein Buch zu füttern mit „kotzen, Kacke, Scheiße, furzen, Arsch“ (kann man nachlesen) übersteigt mein Verständnis für annehmbare Lektüre. Man möge mir diese Deutlichkeit verzeihen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Übersetzung aus dem Amerikanischen dafür verantwortlich ist.
Angeblich ist die Autorin des Buches eine mehrfach ausgezeichnete US-amerikanische Schriftstellerin. Wie gesagt, das Thema bzw. der Inhalt des Buches haben mich sehr berührt. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich hoffe, dass Sie meine ehrliche Kritik anerkennen; immerhin ist dieses meine ganz persönliche Meinung.
Ich finde Bücher gut, über die man diskutieren kann, weil Inhalt und Text dieses hergeben.


Ingrid Gruel