Logo Dean and DavidFast Food auf die gesunde Art Dean&David

Auf einmal sind sie wie Pilze aus dem Boden geschossen, an jeder Ecke eines. Dean&David, das klingt wie Ben and Jerry’s, das Eis von den beiden Amerikanern aus Vermont, deren einer, wie man in der Kinowerbung erfährt, so früh eine Glatze bekam und das ist „unfair“ (O-Ton mit Ami-Akzent). Ben und Jerry’s waren mal zwei Jungunternehmer und jetzt gehört das Eis dem niederländisch-britischen Konzern Unilever.

 

Dean & David2So oder ähnlich hatte ich mir auch Dean&David vorgestellt, aber weit gefehlt, denn das Unternehmen ist deutsch, ja sogar bayrisch. David Baumgartner, gebürtig aus Grafrath, hatte bei einer Weltreise, die er nach abgeschlossenem Studium machte, in Fernost die Idee, auch bei uns so was wie Garküchen einzurichten. Wieder in Deutschland, hat er sich zwei Jahre lang schlau gemacht (einen Businessplan aufgestellt, heißt das auf Neudeutsch), einen stillen Teilhaber organisiert (was vielleicht der schwierigere Part war) und 2007 in der Schellingstraße 13 den ersten Laden eröffnet. Den kann man auf Google Streetview, aufgenommen 2008, gut sehen.

Die Speisen werden aus "erntefrischen und natürlichen" Zutaten, frei von Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern, individuell für den Kunden zusammengestellt. Gesund und leicht soll alles sein; also eine Fastfood-Kette in Bioqualität für „ernährungsbewusste Großstadtbewohner aus allen Ländern dieser Welt“ (Zitat Baumgartner). Es gibt: Sandwiches, Wraps, Curry-Speisen, Suppen und Salate. Tee und Kaffee stammen aus Fair Trade Handel, alkoholische Getränke gibt es keine, auch kein Bier.

Schon deswegen wäre ich nie drauf gekommen, dass es sich bei Dean&David um ein bayerisches Unternehmen handelt. Nudeln fehlen auch auf der Karte, wahrscheinlich sind die nicht mehr angesagt. Manche der elf Filialen haben Restaurantcharakter, wie zum Beispiel die in der Nymphenburger Straße, manche sind wie ein Fastfoodlokal (Tal 42) und andere wie eine Imbissbude (Hauptbahnhof gleich am Bahnsteigkopf). Man kann sich das Essen auch von Lieferheld bringen lassen. Das hat man heut so und ist auch für Menschen, die weniger mobil sind, recht praktisch.

Dean & David EingangDean&David expandiert explosionsartig, es gibt jetzt 35 Filialen in Deutschland, die erste in der Schweiz und demnächst eine in Österreich. Die Filiale im Tal ist auch zugänglich, obwohl man das auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Geheimtipp, funktioniert aber nur zu Ladenöffnungszeiten: Man fährt Richtung Isartor, dann rechts in die Westenriederstraße und gleich beim zweiten Laden rein, dem „Lampenschirm“. In diesem alteingesessenen Geschäft geht es eine lange gemächliche Rampe hoch und hinten gleich wieder raus. Die Inhaberin kennt diesen Trick schon und hat nichts dagegen. Von hier kann man entweder gleich links in den Aufzug, der in den ersten Stock des Lokals und zum WC führt, oder die nächste Türe links ins Dean&David gehen / fahren.

Hanne Kamali