Liebe Mitglieder, liebe Freunde!
„Im traurigen Monat November war’s, die Tage wurden trüber“. So begann Heinrich Heine einst seine Winterreise, die ihn nach Deutschland führte. Wir jedoch hoffen wie jedes Jahr, dass wir einen schönen sonnigen November bekommen, wer weiß.
Was uns jedoch in jedem Fall bleibt, ist die Zeitumstellung, die uns die kürzeren Tage umso stärker spüren lässt. Aber wie immer gibt es in München unzählige Aktivitäten und Veranstaltungen und da liegt es uns besonders am Herzen, Sie auf die Veranstaltungsreihe des Behindertenbeirats „Zwischen Ausgrenzung und Inklusion“ hinzuweisen. Sie läuft zwar schon seit August, aber im November findet auch noch eine Reihe von Veranstaltungen statt. Der Behindertenbeirat begeht damit sein vierzigjähriges Bestehen und gedenkt gleichzeitig, dass genau vor 80 Jahren 1933 das Gesetz zur „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ verabschiedet wurde, das im dritten Reich die „Euthanasie“ einleitete, ein zynisch beschönigender Begriff für die Tötung von Hunderttausenden von Menschen mit psychischer, körperlicher und geistiger Behinderung. Das Gedenken an die Euthanasie ist deshalb so wichtig, weil bis heute noch wenig darüber bekannt ist und sie jahrzehntelang unter den Teppich gekehrt wurde. Es gibt eine Initiative, die ein Gedenkbuch für die Opfer der Euthanasie herausgeben und damit den Opfer einen Namen geben will, um sie dem Vergessen zu entreißen. Und noch heute wollen manche Angehörige dabei nicht mitmachen, weil sie eine Stigmatisierung befürchten. Im 3. Stock des Gasteig gibt es noch bis zum 15.12. die Ausstellung „In Memoriam“.
Die Veranstaltungen über Euthanasie sind aber nur die eine Seite, es gibt auch Veranstaltungen zur heutigen Zeit und zu aktuellen Themen. Im Klinikum Großhadern findet eine Veranstaltung mit Neonatologen und Pränatalmedizinern des Klinikums Großhadern statt, mit dem Behindertenbeauftragten und drei Elternpaaren von Kindern mit Behinderung. Das Thema lautet: “Auf dem Weg in ein Leben mit besonderen Kindern“.
Am 3.12. gibt es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema: „Vielfalt gewünscht, Konformität erzwungen“. Das gesamte Programm kann entweder auf der Homepage des Behindertenbeirats München angeschaut werden oder auch beim Behindertenbeirat in Druckform angefordert werden.
In dieser Ausgabe können Sie sich anhand von Auszügen aus dem Reisetagebuch von Ingrid Leitner noch mal in den Sommer zurückversetzen und werden feststellen, dass die Ostsee immer eine Reise wert ist. Außerdem führt Sie Hanne Kamali in ein herbstliches Lokal des Monats November und Sie erfahren alles über das baldige Herbstfest. In dieser Ausgabe haben wir Ihnen jedoch auch die traurige Mitteilung vom Tod Heidi Unterthurners zu machen. Lesen Sie dazu meinen Nachruf.
Carola Walla
