Am Freitag, den 11. Oktober, wurde sie zu Grabe getragen, zirka ein Jahr, nachdem man ihr die Diagnose Krebs eröffnet hatte.

Ein großer Verlust für ihren Ehemann und all ihre Freunde. Sie war eine gute Freundin, die nie einen Geburtstag vergaß, sie sorgte auch immer dafür, dass alle Freunde, die sich kannten, darüber informiert waren, wie es dem anderen ging. Kennengelernt habe ich sie 1985, als ich beim CBF anfing. Sie begleitete mich als Rollstuhlfahrerin in Schulen, um dort mit den Schülern über Behinderung und den Umgang mit Behinderten zu sprechen und unseren Film „Leicht haben wir es nicht miteinander“ vorzuführen. Da behinderte Kinder nicht in Regelschulen gehen (1985 noch weniger als heute) und Behinderte für die Schulkinder etwas Exotisches und Angsteinflößendes waren, hatte der CBF beschlossen, etwas zur Normalisierung beizutragen. Mit ihrem freundlichen Wesen hat sie die Herzen der Kinder schnell erobert, insbesondere, wenn sie von ihrem Hund erzählte, der die Kinder brennend interessierte. Sehr stolz war sie darauf, dass sie selbstständig in einer rollstuhlgerechten Sozialwohnung der Stadt München lebte. Und vielleicht überraschend: Heidi hat die Tatsache ihrer Behinderung immer als Lebensrettung gesehen, denn bei ihrem Unfall, durch den sie querschnittsgelähmt wurde, entdeckten die Ärzte ein Aneurysma, an dem sie in kurzer Zeit gestorben wäre. Sie war immer sehr hilfsbereit und liebte Kinder. Als sie erfuhr, dass meine damalige Kollegin als alleinerziehende Mutter jemand brauchte, der ihre Tochter nachmittags nach der Schule betreut, war sie sofort zur Stelle und hat sich um Judith bis ins Teenageralter gekümmert. Judith war auch ihr Kind. Alle ihre Freunde sind sehr traurig, aber ihr Tod war zuletzt eine Erlösung.

Carola Walla