Für das Pfingstwochenende habe ich einen Tipp bekommen: Die Gartentage im Kloster Fürstenfeld, das sei eine wunderbare Veranstaltung. Meine Freundin Monika und ich glaubten es und fuhren am Pfingstsonntag nach Fürstenfeld. Am großen Parkplatz gegenüber des Eingangs landeten wir vor einer Schranke. Einen Behinderten-Parkplatz bräuchten wir, sagte Monika. Ja, die seien in der ersten und zweiten Reihe ganz vorne ausgewiesen, erklärte uns ein junger Mann und falls sie belegt seien, würde wir sicherlich umgehend einen anderen normalen Parkplatz anfahren können, denn da sie die Zufahrt gerade abgesperrt hätten, würde rasch was frei. So war es. Auf den Behinderten-Parkplätzen, die alle besetzt waren, stand schon mal ein Auto ohne Parkausweis. Aber da viele Besucher bereits wieder wegfuhren, hatten wir sofort einen Platz. Wir waren gerade ausgestiegen, da kam der junge Mann wieder, um zu sehen, ob wir erfolgreich gewesen waren. Ich wies ihn auf mindestens einen Falschparker auf den Behinderten-Parkplätzen hin. Um den solle er sich kümmern. Da erklärte er, dass er das umgehend besorgen würde. Denn sie arbeiteten direkt mit der Polizei zusammen und deshalb würden zahlreiche extra dafür abgestellte Politessen den Parkplatz ständig kontrollieren. Ist das nicht vorbildlich? Was also will man mehr? Dass dieses Beispiel von Fürstenfeld Schule macht!


Und so angenehm und erfreulich wie am Parkplatz war für uns der ganze Tag! Ein buntes Angebot zum Thema „Pflanzen, Blumen, Gärten“ gruppierte sich in den Höfen und Sälen des Klosters, vor der herrlichen Fassade der Klosterkirche. Auf dem Kanal im Innenhof konnte man Kahn fahren. Auch im Barockgarten wurde alles angeboten, was der Gartenliebhaber brauchen kann, oder auch nicht: Dicht blühende Rosenbögen, oder Wildpflanzen, die beinahe schon ausgestorben waren, robuste Neuzüchtungen, Gartenmöbel jeder Art, Schuppen für die Geräte und romantische Luxuspavillons, Grillöfen, Brunnen und Teichanlagen, also Praktisches, aber auch Kunst und Kitsch in jeder Preislage für das private Gartenparadies.
Wir schlenderten genussvoll durch die Reihen der Anbieter, rochen an einer Rosencreme, probierten Essigsorten und Pestos, kauften Schwimmsteine für einen kleinen Brunnen, ergatterten einen Platz an der Cafebar mitten auf der Wiese und hörten der flotten Blasmusik zu. Wie man das alles genießen kann, wenn man nicht vorher schon Ärger mit dem Parken hat!


Ingrid Leitner