Liebe Leser,

es ist schon eine schwierige postedmundsteubersche Zeit, aber zum Glück haben wir ja Glossen und Schnelldenker, die uns erheitern.
Stimmt schon, nach dem Deutschen Herbst hat das Wort Sympathisanten eine neue, zusätzliche Bedeutung bekommen. Wer Leibesvisitationen mit Polizisten mit Maschinenpistole im Anschlag erlebt hat, wer erlebt hat, dass unbescholtene im falschen Autotyp per Helikopter zur Überprüfung gedrängt wurden, wer Theaterbesuche unter Polizeischutz erlebt hat assoziiert beim Wort „Sympathisanten“ völlig anders. (Interessant übrigens auch, was Wikipedia dazu sagt.)

Ein Trost bleibt: als Rollstuhlfahrer werde ich mich nie als Mitläufer bezeichnen lassen müssen...

Günter Gläßel


Liebe Freunde im CBF,
einige haben mir zu meinem Geburtstag gute Wünsche zukommen lassen. Ich bedanke mich ganz herzlich dafür. Mit 65 Jahren ging man vormals in den Ruhestand. Bei Pfarrern gilt das aber nicht. Da wird man Bischof oder Papst. Falls einer geistlicher Rat wird, ist das eine Alterserscheinung. Im übrigen meinte mein Hausarzt, für die Gesundheit sei es besser, weiterzuarbeiten. Warum ich mich im CBF so selten sehen lasse? Vielleicht gilt einiges von dem, was ich da im Rundbrief schreibe als Entschuldigung.
Ihnen allen liebe Grüße und gute Wünsche.
Ihr P. Karl Wagner


Und hier ein Auszug aus Pater Wagners Rundbrief:

Nach der harten und schmerzhaften Landung auf dem Boden meinte ich, nochmals glimpflich davongekommen zu sein. Aber die Heilung zog sich dahin. Das angeschlagene Knie besserte sich nicht und in der Pfingstwoche 2006 musste ich dann doch ins Wasserburger Krankenhaus. Im linken Knie sollte der Schleimbeutel entfernt werden. Es stellte sich aber heraus, dass eine Sehne des Quadrizeps gerissen war. Das war die Erklärung, warum sich über Wochen keine Besserung des angeschlagenen Knies einstellte. Die nächsten 6 Wochen verbrachte ich mit Schiene und Krücken.
Anfang August fuhren wir in Urlaub nach Bad Füssing, um die kranken Knochen etwas zu pflegen. Tage vorher merkte ich schon, dass das Knie doch nicht in Ordnung war, anschwoll, schmerzte. Schon am ersten Urlaubstag machte mir ein Arzt klar, dass ich so auf keinen Fall ins Bad könne. Nach der sofortigen Rückfahrt landete ich am selben Tag wieder im Krankenhaus Wasserburg. Es wurde eine schwere Entzündung im Knie und eine beginnende Sepsis festgestellt. In den nächsten eineinhalb Wochen wurden vier Operationen nötig. Den Rest des Monats verbrachte ich noch im Krankenhaus. Wenigstens hatte ich Zeit, den Papstbesuch am Fernseher zu verfolgen. Direkt konnte ich an diesem „Jahrhundertereignis“ nicht teilnehmen. Gelassenheit war dann für den anschließenden Heilungsprozess nötig. Dankbar bin ich allerdings, dass ich mich wieder selbstständig mit dem Auto und einigermaßen zu Fuß bewegen kann....

Trotz Krankheit ging aber das Leben rund um uns herum weiter und scherte sich wenig um so ein bisschen Krankheit. Wenn ich so im Kalender blättere: Erstkommunion- und Firmvorbereitung und Feiern, Wahl eines neuen Pfarrgemeinderats und einer neuen Kirchenverwaltung: nervige Baustellen und ein Heer von Bauleuten.Unsere kleine kirchliche Baustelle – Trockenlegung und Renovierung eines Kreuzgangs, Einbau von Toiletten für die Kirchenbesucher, ein Raum für die Ministranten, Abstellraum und Archiv – wurde zu der Zeit auch fertig und ist recht schön geworden.
Wenn ich jetzt durchgehe, freue ich mich und frage mich allerdings, warum ich so ungeduldig war.Auch beim letzten Brief habe ich schon von den kommenden Jugendräumen und dem Pfarrsaal geschrieben, die noch ausstehen. Die Sanierung des dafür vorgesehenen Brauhauses rund um den Kirchplatz wird in diesem Herbst beginnen. Der von der Diözese großzügig gewährte Zuschuss ermöglicht dies. Bei der Sanierung der Kirche sind wir weiter abhängig von der Finanzierung durch den Staat. In diesem Jahr 2007 begehen wir zusammen mit der Stadt Wasserburg und der Stiftung Attel das 1200jährige Jubiläum der Erstnennung von Attel mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm. Als Höhepunkt ist eine Festwoche vom 08. – 16. September geplant mit einem festlichen Gottesdienst im Freien auf einer Wiese über Attel....