Foto Maria Freimuth ist gestorben - und es war, obwohl es ihr nicht besonders gut ging, doch überraschend, denn vor kurzem haben wir sie noch im Club gesehen und gesprochen, und sie war freundlich und heiter wie immer!

Sie gehörte überhaupt zu den wenigen Zeitgenossen, die nicht über ihr Schicksal und ihre Wehwehchen klagen. Auch wenn sie Schmerzen hatte und Schwächen bewältigen musste, kam sie nur kurz darauf zu sprechen, um sich dann wieder erfreulicheren Dingen zuzuwenden. Denn sie lebte gern, sehr gern sogar! Und sie genoss ihr Leben in vollen Zügen. In den vielen Jahren, die Maria und ihr Mann Xaver Freimuth im Club tätig waren - und sie gehörten zu den eifrigsten und hilfreichsten Mitgliedern in unserem Verein - konnten wir immer wieder ihren Urlaubsberichten lauschen, denn sie reisten weit, um es sich in bequemen Hotels und an blauen Swimmingpools gut gehen zu lassen. Überhaupt Schwimmen! Das war der Hauptsport der Freimuths, das hielt sie jung und war eines der vielen Vergnügen, die die beiden sich gönnten! Wobei bei all diesen Unternehmungen vorwiegend Maria die treibende Kraft war. Sie wollte trotz ihrer einschränkenden Behinderung stets Neues sehen und Vergnügliches erleben! Und ihr Ehemann folgte ihr gerne. Wobei er übrigens vorzüglich kochen und backen gelernt hat, denn den Haushalt führen und den Garten in Ordnung halten, das war seine Sache. Und Maria, die heitere, begleitete ihn dabei mit ihren Anordnungen und Kommentaren. Wie oft haben wir Maria Freimuth in fröhlichen Runden erlebt und auf den kurzweiligen und informativen Ausflugsfahrten, die die beiden für den Club organisiert haben - lachend, plaudernd und kräftig zulangend, denn sie liebte wie ihr Ehemann das gute Essen! Maria, diese jung gebliebene Frau, mit dem widerspenstigen Kurzhaarschnitt und dem lustigen Lachen, durch die Behinderung unsicher auf den Beinen, wie sie sich am Arm ihres Xavers durch den Raum schiebt und dabei manchmal aussieht als würde sie tanzen - das ist das Bild, an das wir uns erinnern werden.

Ingrid Leitner