Im Folgenden übermitteln wir Ihnen einen Leserbrief, der auf einen Artikel aus der CBF-Post im September 2006 reagiert:

Sehr geehrter Herr Gerich,

ich wurde auf einen von Ihnen veröffentlichten Artikel im Internet (CBF-Post Sept. 2006) aufmerksam gemacht, in dem auch meine Person eine Rolle spielt.
Der Behindertenbeauftragte der TU, Günter Kächele, weist zwar darauf hin, dass er bei Umbaumaßnahmen, wie sie in Garching zum Teil erforderlich wären, außerdem bei Bauabnahmen etc., immer eingebunden wird und als selbst Betroffener sein Wissen einbringen kann; allerdings fehle für die meisten solcher Maßnahmen das Geld. Andere limitierende Faktoren wie z. B. der Denkmalschutz erschweren nach Kächeles Meinung zusätzlich die Anpassung der TU-Gebäude an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Folglich seien nur die wenigsten Gebäude der TU München wirklich behindertengerecht gestaltet; auf dem Stammgelände der TU in der Arcisstraße etwa können behinderte Menschen seiner Meinung nach aufgrund der vielen baulichen Hindernisse nicht studieren! Beim Bau der Fakultät für Maschinenwesen, so Kächele, habe ein großer bayerischer Automobilkonzern die Leitung übernommen; vermutlich deshalb seien Fehler in der Ausgestaltung gemacht worden... Ein großes Problem sieht Kächele außerdem darin, dass er seine Tätigkeit als Behindertenbeauftragter -- zusätzlich zu seiner Beschäftigung in der Uni-Bibliothek -- ehrenamtlich ausüben müsse; dadurch fehle ihm die Zeit, sich derartigen Problemen in angemessenem Umfang widmen zu können. Unsere Meinung dazu: Alles, was Herr Kächele sagt, ist sicherlich richtig, aber als Behindertenbeauftragter hätte er sich auch an die Fachberatung für behindertengerechtes Bauen der Bayerischen Architektenkammer wenden können. Dann hätte er nicht die ganze Last der Beratung und der Automobilkonzern nicht alleine das Sagen gehabt!

Ohne die Tendenz in Ihrem Artikel näher kommentieren zu wollen finde ich es schon - gelinde gesagt - unfair, dass sie ausschließlich mich in Ihrem Artikel zitieren ohne vor Ort in persona nochmal nachzufassen.
Deutlich muss ich mich jedoch gegen den Vorwurf verwehren, ich hätte irgendeine
Schuld an der nicht perfekten behindertengerechten Ausgestaltung des Gebäudes des Maschinenbaus in Garching.
Der Neubau in Garching wurde 1997 eröffnet, meine Amtszeit als Gesamtschwerbehindertenvertrauensperson begann allerdings erst mit Februar 2006. Dessen ungeachtet werde ich auch nie die „ganze Last der Beratung“ tragen müssen und können, da es hierzu die entsprechenden Architekten und Fachleute im Bauamt der TUM und anderswo gibt. Diese sind in erster Linie gefordert. Die Deutlich muss ich mich jedoch gegen den Vorwurf verwehren, ich hätte irgendeine Schuld an der nicht perfekten behindertengerechten Ausgestaltung des Gebäudes des Maschinenbaus in Garching.
Der Neubau in Garching wurde 1997 eröffnet, meine Amtszeit als Gesamtschwerbehinderten-vertrauensperson begann allerdings erst mit Februar 2006. Dessen ungeachtet werde ich auch nie die „ganze Last der Beratung“ tragen müssen und können, da es hierzu die entsprechenden Architekten und Fachleute im Bauamt der TUM und anderswo gibt. Diese sind in erster Linie gefordert. Die Vertrauenspersonen der Schwerbehinderten haben ihren Arbeitsschwerpunkt hauptsächlich darin, die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben zu fördern sowie den schwerbehinderten Beschäftigten helfend und beratend zur Seite zu stehen.

Ich fordere Sie auf, diese „meine“ Meinung, an Ihren Artikel anzufügen.

Mit freundlichen Grüßen,
Günter Kächele