Ausflug von München nach Riedlingen, um die dortige Seniorengenossenschaft zu erkunden

Mit dabei: Hanne Kamali, Johannes Maier aus der Johann- Fichte-Strasse und Carola Walla, Lisbeth Wufka und Hermann Sickinger vom CBF (Club Behinderter und ihrer Freunde, der seine Räume in der JoFi hat) sowie eine Heimbeirätin des Curanum (Seniorenwohnheim in Germering).

Mit einem älteren VW-Kleinbus des Malteser-Hilfsdienstes fuhren wir bei leichtem Regen und guter Stimmung los. Grund der Reise war es, die Organisation dieses Selbsthilfevereins kennenzulernen, um die Möglichkeit auszuloten, etwas Ähnliches (in kleinerer Form und ohne Pflegeleistungen) in der Johann-Fichte- Strasse aufzubauen. Wieweit wir dabei mit dem CBF kooperieren können, steht noch nicht fest. Unser Interesse galt insbesondere dem Einsatz der Hilfskräfte und den Möglichkeiten der Abrechnung der Leistungen.

Wir von der Johann-Fichte-Strasse werden eine Art Nachbarschaftshilfe aufbauen,
weil wir der Meinung sind, dass gute und stabile Nachbarschaften eine entscheidende Voraussetzung für gutes und sicheres Wohnen in vielen Lebenslagen ermöglicht.
Zu diesem Zweck haben sich einige Leute aus der Jofi und auch eine Frau aus der Nachbarschaft bereits mehrfach getroffen, um die Sache voranzubringen.
Wir sind dabei, die Ziele, das Angebot und die Organisation einer Hilfe, z.B. Hilfe im Haushalt, Besorgungen, Fahrdienste, Kinderbetreuung etc., zu erarbeiten und haben auch schon konkrete Vorstellungen.
Um aus den Erfahrungen anderer Organisationen zu lernen, unternahmen wir die kleine Reise. Nach etwa eineinhalb Stunden waren wir in Riedlingen, dem Sitz der Seniorengenossenschaft. Es handelt sich um einen Verein, der Name Genossenschaft rührt daher, dass ursprünglich die Form einer Genossenschaft vorgesehen war.

Riedlingen ist eine hübsche kleine Stadt mit noch etwas mittelalterlichem Flair (Fachwerk, Teile der alten Stadtmauer mit Wehrgängen, einem breiten Stadtgraben) und einer gewissen Behäbigkeit;
ländlich und gediegen, wie man sich Ortschaften im Oberschwäbischen vorstellt. Der Ort liegt zwischen Memmingen und Reutlingen, an der noch jungen Donau und bereits in Baden Württemberg. Nach Ravensburg und zum Bodensee ist es nicht weit.
Nach einem sehr guten Mittagessen (es ist Spargelzeit), trafen wir uns mit Herrn Martin, dem Vorsitzenden des Vereines.
In den Räumen der Tagespflege, die dem Verein angeschlossen ist, erklärte er uns die Organisation des Vereins.
So stellt z.B. die Tagespflege eine Entlastung für die Angehörigen dar, die ihre Pflegebedürftigen dort gut aufgehoben und unterhalten wissen. Sie ist auch eine Alternative zur Heimunterbringung.
Nachdem er unsere zahlreichen Fragen beantwortet hatte, führte er uns durch die Tagespflege, durch eine Wohnung der vereinseigenen Wohnanlage und später auch noch durch den Ort Riedlingen. Beeindruckt haben uns insbesondere das dauerhafte Engagement des Vereins und vor allem der Helferinnen und Helfer.
Nach reibungsloser Rückfahrt waren wir gegen Abend wieder zu Hause.
Was wir mitgebracht haben: Gute Informationen und zusätzliche Motivation für unser Anliegen.

Johannes Maier