CBF-Clubpost-Redaktion: Wer bist du, kannst du uns etwas über dich erzählen?
Mein Name ist Daniela Maier und ich bin seit dem 1.1.2025 die neue ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt München. Ich bin gebürtige Chiemgauerin, wohne aber mittlerweile seit fast 20 Jahren in München. Ursprünglich habe ich eine Ausbildung und ein Studium im Tourismusbereich gemacht und in verschiedenen Positionen gearbeitet. Nachdem ich meine Behinderung 2013 erworben habe, habe ich begonnen andere Menschen mit Beinamputation ehrenamtlich zu begleiten in Münchner Krankenhäuser.
Das hat mich dazu bewogen mich beruflich umzuorientieren.
CBF-Clubpost-Redaktion: Was ist deine Motivation, warum wurdest du Behindertenbeauftragte?
Durch meine Arbeit als Peer-Beraterin in einer Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstelle und durch meine Mitgliedschaft im Behindertenbeirat, habe ich die Herausforderungen und Bedarfe von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen kennengelernt. Das hat mir ganz neue Perspektiven eröffnet und mir gezeigt, wie vielfältig das Thema Leben mit Behinderung ist. Ich habe zudem die Anlaufstelle Inklusion in der Schwanthalerhöhe aufgebaut im Rahmen eines LHM-Projekts und in einer der Strategiegruppen zur Erarbeitung der Maßnahmen des 3. Aktionsplans zur Umsetzung der UN-BRK mitgewirkt.
Durch diese Tätigkeiten hatte ich guten Kontakt zu verschiedenen Mitarbeitern der Stadt München und dem Vorstand des Behindertenbeirats und wurde gefragt, ob ich Interesse habe für das Amt zu kandidieren. Mich reizt an dem Amt als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte eine zentrale Anlaufstelle für unterschiedlichste Akteure zu sein, die Perspektive von Menschen mit Behinderungen einzubringen, wo es nötig ist und die Vielzahl an interessanten Themen.
CBF-Clubpost-Redaktion: Was ist dein Verständnis von Inklusion?
Inklusion bedeutet für mich, dass Menschen mit Behinderungen ganz selbstverständlich als Teil der gesellschaftlichen Vielfalt wahrgenommen werden. Dafür ist es notwendig, dass Menschen mit Behinderungen überall partizipieren können und als Expert*innen in eigener Sache auftreten.
CBF-Clubpost-Redaktion: Und wo soll´s hingehen, welche Ziele hast du als Behindertenbeauftragte der LHM?
Ich wünsche mir sehr praxisbezogene und pragmatische Lösungen für Menschen mit Behinderungen, die sich an unseren Lebensrealitäten orientieren. Dafür braucht es z. B. Abbau bei bürokratischen Hürden und Menschen mit Behinderungen als Expert*innen in eigener Sache.
Für unsere Community wünsche ich mir, dass wir es schaffen, sichtbarer und lauter zu werden. Denn aus meiner Perspektive können wir nicht darauf bauen, dass wir in allen Bereichen ausreichend mitgedacht werden. Dafür müssen wir immer wieder selbst sorgen und brauchen Unterstützung von Allys (Verbündete). Wir müssen noch besser darin werden Netzwerke aufzubauen bzw. zu verstärken und uns gegenseitig zu empowern.
Wir freuen uns sehr, dass Frau Maier an unserer 50 Jahresfeier am 26.06.2025 (Beginn 14 Uhr) im Kulturzentrum Milbertshofen teilnimmt und mit dem CBF e. V. feiert.
Interviewfragen: Ekaterina Zeiler
Bildquelle: privat