Liebe Mitglieder, liebe Freunde!

Ob Fernsehen, Presse, Radio, Internet – überall ging es um den verstorbenen Papst. Wer die Berichterstattung um das Ableben von Papst Franziskus verfolgte, konnte zu dem Schluss kommen, die Welt sei noch immer fest in der Hand der katholischen Kirche. Zwar leidet die Kirche, auch die evangelische, unter heftigem Mitgliederschwund, öffentlichen Einfluss und Bedeutung hat sie immer noch. Man konnte es auch am Zustrom von Staatsoberhäuptern und Politikern zur Beisetzung sehen.

Stalin soll einmal gefragt haben, „wie viele Divisionen hat der Papst?“ Der Papst ist tot, die Kirche existiert weiter. Stalin ist schon lange tot, Wladimir Putin, Nachfolger Stalins als Verfechter des großrussischen Imperialismus, Diktator und Despot, hat sich die Unterstützung der russisch-orthodoxen Kirche gesichert. Die hatte er als Agent des russischen Geheimdienstes zu bekämpfen. Heute stellt er sich als gläubiger Christ dar. Franziskus hat den Metropoliten Kyrill für diese Unterstützung der Aggression kritisiert, den Krieg verurteilt, sich jedoch nicht eindeutig auf die Seite der überfallenen Ukraine gestellt, sondern nur Frieden gefordert.

Am 8. Mai jährt sich das Ende des 2. Weltkrieges zum 80. Mal. Damals haben die Sowjetunion und die Westlichen Alliierten gemeinsam gegen Nazideutschland gekämpft und die Diktatur besiegt. Kurz darauf zerbrach die Allianz, die ehemaligen Verbündeten wurden Gegner. Der „kalte Krieg“ hätte öfter, zum Beispiel 1961 beim Bau der Berliner Mauer, oder als die Sowjetunion Atomraketen auf Kuba stationieren wollte, zum heißen Krieg werden können. Dazu kam es zum Glück nicht, die Erinnerung an den letzten Krieg war auch in den Köpfen der Mächtigen wohl noch zu lebendig, einen Atomkrieg wollten sie nicht riskieren.

Heute ist das alles lang her, und man kann sich auf das Gedächtnis der Politiker nicht verlassen. Der Präsident der Vereinigten Staaten, die ehemals fest an der Seite der Ukraine im Kampf gegen den russischen Aggressor zu stehen schienen, verfolgt einen Friedensplan, der auf Kapitulation des Opfers vor dem Angreifer hinausläuft. „Den Westen“ gibt es nicht mehr. Auch andernorts steht die Welt in Brand, nicht nur im Nahen Osten und in Afrika. Frieden erscheint mehr denn je als Traum und Utopie. Mit dem 1989 beim Zerfall des Sowjetimperiums von einigen Propheten proklamierten „Ende der Geschichte“ wurde es nichts, das Chaos ist größer denn je.

Und auch, wenn jetzt in der Bundesrepublik eine Regierung gebildet werden wird, die reichlich (auf Pump) mit Geldmitteln versehen ist, ist keineswegs ausgemacht, dass die Geldmittel sinnvoll im Sinne des Volkes verwendet werden, groß sind die Begehrlichkeiten der Lobbygruppen.

Das macht alles nicht viel Hoffnung.

Ich denke, es bringt nichts, in Angst und Schrecken zu verfallen. Vor den Gefahren – auch innenpolitisch – sollten wir die Augen nicht verschließen, uns aber trotzdem an den Rat des französischen Philosophen Voltaire halten, der empfiehlt, „bestellen wir unseren Garten!“ 

Und freuen wir uns an den blühenden Bäumen.

Die Clubpost enthält dieses Mal neben den Standardrubriken (Rollstuhlwanderungen, Aus der Gastronomie, Rätsel) einen Bericht darüber, wie Rechtsextreme versuchen, unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit, politische Arbeit von Organisationen mit Hilfe des Finanzamtes zu behindern. 

Carola Walla fragt, ob die Inklusion gescheitert ist. 

Zum 50sten CBF-Jubiläum spielt die Band Blind & Lame. Sie wird in dieser Ausgabe vorgestellt.

„Easy Beauty“ von Chloé Cooper Jones wird im Folgenden als Buchtipp empfohlen. 

Wenn ihr etwas Wissenswertes wisst, wenn Ihnen Interessantes bekannt ist, teilen Sie, teilt dieses Wissen und schickt es an die Redaktion (an die E-Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.). 

Um einzuschätzen, ob die Rätsel zu leicht oder zu schwer sind, bitten wir Sie, Ihren Lösungsvorschlag an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zu senden. Denn wir möchten Rätsel bringen, die weder Langeweile noch Verzweiflung auslösen, sondern interessant sind und Spaß machen!

Auf einen guten Frühling und erfreulichen Mai!

Jürgen Walla & CBF Clubpost Redaktionsteam