Header April 2017

Liebe Mitglieder, liebe Freunde!

Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden Sie sicher alle bereits wissen, dass die Mitgründerin unseres Vereins und das Vorstandsmitglied seit dieser Zeit, Frau Dr. Ingrid Leitner, Mitte März überraschend verstorben ist.
Die übrigen Vorstandskollegen, die Mitarbeiter des Büros und alle sonst ihr nahestehenden Personen traf diese Nachricht buchstäblich wie ein Blitz aus heiterem Himmel und hinterließ einen unendlichen Schmerz. Alle wussten wir, dass Ingrids Gesundheit an einem seidenen Faden hängt, dass jede Erkältung oder gar Bronchitis eine Lebensgefahr für sie darstellen kann.
Alle hatten wir daher schon im Falle der eigenen Erkältung auf die Teilnahme an Festen oder Ausflügen mit Ingrid verzichtet, um sie mit unseren Viren nicht unnötig Risiken auszusetzen. Aber auch sind wir alle  wiederholt Zeugen geworden, wie Ingrid mit ihrem unbeschreiblichen Lebensmut auch größte Krisen überwunden hat und mit ihrem Beispiel eindrücklich vor Augen geführt hat, was Willensstärke vermag. Diesmal hat diese Hoffnung auf einen guten Ausgang getrogen.
Ingrids Tod hinterlässt eine schier bodenlose Lücke: bei ihren Freunden, bei ihren Mitarbeitern und natürlich auch beim CBF, dessen Gesicht fast gleichbedeutend mit dem Ingrids gewesen ist. Wir werden in der nächsten Zeit Aufgaben und Rollen neu verteilen müssen, um die Zukunft des CBF nach Ingrid zu planen. Das wird nicht einfach. Ingrid Leitner
Wenn Ingrid in vergangenen Jahren gefragt wurde, ob sie Kinder habe, hat sie geantwortet: ja, der CBF sei doch ihr Kind. Dieses Kind hat nun seine Mutter verloren und es wird dauern, bis es diesen Verlust bewältigt. Genauso wie es aber eine falsche Antwort wäre, wenn ein Kind nach dem Tod eines Elternteils zerbricht, wissen wir auch, dass es verkehrt und nicht in Ingrids Sinn wäre, jetzt zu verzagen.
Ich wünsche Ihnen allen und dem CBF daher, dass wir bald mit Dietrich Bonhoeffer sagen können „Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“
Lassen Sie uns in diesem Sinne dafür sorgen, dass der CBF auch weiterhin so erfolgreich ist wie bisher!
In dieser Ausgabe lädt sie Michaela Schlereth zu einer Rollstuhlwanderung in den Westpark, Hanne Kamali stellt das Lokal des Monats April vor und Richard J. Schaefer äußert sich in einem Gedicht nochmal zur Sexualassistenz. Neben Michaela Schlereths sehr persönlichen Gedanken zu Ingrid Leitners Tod schildert sie auch, was einem Mitglied neulich in einem Bus der MVG passiert ist. Und ich steuere noch eine Information zum barrierefreien April in den Münchner Kammerspielen bei.

Wolfgang Vogl