Haben Sie den Film „Ziemlich beste Freunde“ gesehen? Über neun Millionen Zuschauer strömten allein in Deutschland in diese Komödie über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem behinderten (weißen) Mitglied der oberen Mittelschicht und seiner aus einfachsten Verhältnissen stammenden (schwarzen) Pflegekraft.

In ihrem neuen Film „Heute bin ich Samba“ lassen die Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano einen Flüchtling aus dem Senegal (wieder hervorragend verkörpert von Omar Sy) die Hauptrolle spielen. Samba lebt illegal in Frankreich, ist also ein Mensch „sans papiers“ (einer von geschätzten 400.00; in Deutschland leben übrigens mehr: geschätzte 457.000). Wie alle „Illegalen“ in der „Festung Europa“ ist Samba ständig auf der Hut, darf er nie auffallen, in der U-Bahn nie das Stempeln vergessen, muss immer mögliche Polizeikontrollen wittern. Aber als er die Aussicht hat, endlich eine unbefristete Festanstellung als Koch zu bekommen, wendet er sich dann doch an das Ausländeramt. Der Kampf mit den trägen, dumpf vor sich hin malmenden Mühlrädern der Bürokratie um eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung beginnt.
Und dann taucht da eine Französin mit Burnout-Syndrom auf (hervorragend gespielt von Charlotte Gainsbourg), auf ihre Art auch eine Looserin … Eine Sozialkomödie der besten Art. Empfehlenswert. Jetzt in den Kinos.

Christiane Hauck