Liebe Mitglieder, liebe Freunde!


Das neue Jahr ist da. Wird es unsere Wünsche erfüllen, unsere Ziele näher rücken lassen? 
Silvester bezeichnet für fast jeden von uns einen merkwürdigen Zeitpunkt zwischen den Jahren. Ein Zeitpunkt, der uns innehalten lässt - ein Blick zurück - kritisch, ein Blick nach vorne – ängstlich, erwartungsvoll, und dann folgen die üblichen Versprechungen an uns selbst: 2014 höre ich mit dem Rauchen auf. Ich werde sparen oder einen neuen Fernseher kaufen, einen großen, denn die nächste Finanzkrise ist nahe, oder das bessere Leben kommt bald, oder die neue Liebe, oder, oder.....


Wir im CBF halten unsere Erwartungen klein, denn im Allgemeinen können wir zufrieden sein mit dem vergangenen Jahr und wir freuen uns auf unsere Aktivitäten im neuen!
Wir hatten viel Glück, was die Spenden angeht. Durch einen Singwettbewerb kamen 400 Euro in die Clubkasse. Wir haben eine Terrasse für unsere Gästewohnung geschenkt bekommen. Andere Spenden ermöglichten den Kauf einer neuen Schlafcouch für unser  Appartement.
Und dann war da noch eine besondere Geschichte: Plötzlich gingen auf dem Clubkonto verschiedene Beträge ein, auch erstaunlich hohe! Damit konnten wir wohl nicht gemeint sein. Wie schade!  Also zurück mit dem Geld an die Absender. Oder? Auf jeder dieser rätselhaften Überweisungen stand „Geburtstag L.“ Wie aber sollten wir die Absender herausfinden? Es gelang uns schließlich und die Überraschung war groß, das Geld war tatsächlich für unseren Club bestimmt! Herr L., der edle Spender, hatte seine Geburtstagsgäste animiert, uns einen gewissen Betrag zu überweisen, und so geschah es. Wahrscheinlich hat Herr L. sich damit um schöne und teure Geburtstagsgeschenke gebracht. So danken wir ihm und seinen Gästen heute noch einmal für diese Großzügigkeit und können versprechen, dass wir das Geld sinnvoll verwenden werden, sei es für unsere Rollstuhlwanderungen, oder für unsere Projekte, die bei aller Sparsamkeit und Ehrenamtlichkeit doch viel Geld kosten. Und wenn Sie, liebe Leser, sich immer schon darüber geärgert haben, dass Tante Amalie Ihnen zu jedem Geburtstag wieder eine riesige böhmische Kristallvase schenkt, obwohl sie solche Vasen nicht mögen, dann raten Sie Ihrer Tante Amalie einfach, das zu tun, was die Geburtstagsgäste von Herrn L. getan haben. Ich wette, Tante Amalie wird entzückt sein – und wir mit ihr!
In dieser Ausgabe lesen Sie einen Bericht von Moni Kremer über Richard Schaefer, einen agilen jungen Mann, der in Österreich Sexualberatung auch für Behinderte macht. In einem sehr interessanten Artikel widmet er sich dann selbst diesem in der öffentlichen Diskussion oft beschwiegenem Thema. Hanne Kamali stellt wieder ein Lokal des Monats Januar vor und eine Reihe von Nachrichten und Ankündigungen komplettieren diese Ausgabe. Ich lade Sie noch einmal zu unserem Ausstellungsbesuch ein und erzähle Ihnen außerdem von meinen jüngsten Erfahrungen in der barrierefreisten aller deutschen Städte.
Ingrid Leitner