Spanier im Glockenbachviertel Cordo Bar

Stimmungsvolle TischdekorationWie behindertengerecht der Süden Spaniens und im Speziellen Cordoba ist, habe ich auf die Schnelle nicht ergründen können. Immerhin gibt es ein Buch von Janina Ohlemüller und Stephanie Ziplys: Barrierefreies Reisen in Andalusien, Cordoba, Sevilla, Cadiz, Malaga, Granada, was aber nicht lieferbar ist. Eine Reise nach Cordoba, das wär schon was! Wenn das aus diversen Gründen aber nicht möglich ist, wäre nun unser Vorschlag, in die Cordo Bar zu gehen.

Cordobar - Eingang

Cordo Bar

Der sieht man von außen die Barrierefreiheit überhaupt nicht an. Insofern wird kein Rollifahrer da spontan reingehen. Das Eckhaus (Ickstattstraße/ Ecke Klenzestraße) wurde ganz neu renoviert, das Lokal gibt es seit Januar 2013 und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das Konzept, Bar und Restaurant zu vereinen, ist gut gelöst. Im vorderen Bereich ist die Bar, wobei der lange Tresen für Rollifahrer zu hoch ist. Wir hatten auch im Oktober eine Bar in der Clubpost vorgestellt – im Hotel Exquisit -, und nun gibt es schon wieder eine. Der Kneipentour steht nichts mehr im Wege (ganz wörtlich). Gegessen wird im hinteren Teil des Lokals. Die Atmosphäre ist anheimelnd, typisch spanisch mit viel dunklem Holz und Mosaikfußböden. Die Tapas schmecken super, alles ist frisch und die Crema Catalana zum süßen Abschluss war göttlich. Wie man reinkommt? In der Ickstattstraße, direkt rechts neben dem Lokal, ist ein Studentenwohnheim. Auf dem Klingeltableau gibt es auch die Cordo Bar. Also klingeln, und die Mitarbeiter öffnen dann von innen. Man sollte sein Handy dabei haben und die Telefonnummer der Bar auch, falls der Klingelton im allgemeinen Trubel untergeht. Über zwei Rampen geht es barrierefrei ins Lokal.

Rolliwc mit NotrufkordelEs gibt auch ein superschönes WC im Untergeschoss. Das habe ich dem Lokalbetreiber nach der Besichtigung gesagt und die Notrufschnur, die brav bis fast zum Boden runterhängt, gelobt. Ja, hat er gemeint, die hing am Anfang auch nicht bis runter. Der Herr vom KVR hatte das angemahnt. Okay egal, dann muss man das halt machen und die Schnur wurde tiefer gehängt. Ein paar Tage später ging der Notruf los. Sie sind zum WC runtergefahren und da lag einer am Boden, der zu tief ins Glas geschaut hatte. Wenn die Schnur noch oben gehangen hätte, wär er nicht so flott gerettet worden. Nun sind auch die Betreiber der Cordo Bar überzeugte Verfechter von Notrufschnüren, die bis knapp über dem Boden hängen. Dieses Aufklärungsprojekt, eines unserer Dauerbrenner, dem wir viel Überzeugungsarbeit widmen, nimmt langsam, aber stetig an Fahrt auf.

Hanne Kamali