Holger Kiesel, Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, hat vor einiger Zeit eine Glosse für das Radio erfunden, deren einzelne Folgen in unregelmäßigen Abständen von B5 aktuell gesendet werden. In dieser Glosse spielt ein Rollstuhlfahrer namens Robert Rollinger die Hauptrolle.

Rober Rollinger, KabarettistHolger Kiesel erinnert dabei ein wenig an Sigi Sommer, und sein Rollinger ist ebenfalls Spaziergänger in München, nur dass er sich eben rollend durch die Stadt bewegt.

Dabei beschreibt er mit leicht schrägem, unaufgeregtem bayerischen Humor Situationen, die jeder Rollstuhlfahrer kennt: Stehempfänge zum Beispiel, die dem Rollstuhlfahrer vorwiegend den genauen Blick auf den Unterleib der Stehenden erlauben, sonst aber wenig. Oder die moderne gesundheitsversessene Gesellschaft, die einem zum Wohlfühlen dringend Entspannungsübungen empfiehlt, welche den Spastiker im Rollstuhl sogleich nervös und zappelig werden lassen. Als kompetenter Mann in allen Behinderungsfragen wird Rollinger auch gelegentlich vom Bayerischen Ministerpräsidenten angerufen, beispielsweise, wenn Rollinger ihm den Unterschied zwischen Inklusion und Integration erläutern soll.

Holger Kiesel alias Robert Rollinger wird am Montag, dem 12. August, um 19.30 Uhr einen Auftritt im Schwabinger Vereinsheim haben.

Ingrid Leitner