DAS BESONDERE AUSFLUGSZIEL

Der Baum-Wipfel-Pfad im Nationalpark Bayerischer Wald

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Der Bayerische Wald ist gar nicht so weit von München weg, wie die Oberbayern immer meinen, wenn sie diese Gegend „Bayrisch-Sibirien“ nennen. Und - Sie glauben ja gar nicht, wie viele sehenswerte Dinge es dort gibt, wie viele Abenteuer man erleben und wie viele Entdeckungen man machen kann!
Diesmal will ich Ihnen von einer der neueren Attraktionen dieses Landstrichs erzählen.
Sie haben vielleicht durch die Medien mitbekommen, dass der Nationalpark Bayerischer Wald der älteste seiner Art in Deutschland ist. In diesem Naturschutzgebiet wächst alles so wie es eben wächst und auch der gefürchtete Borkenkäfer, der viele Bäume befällt, wird dort nicht bekämpft. Die Natur wird’s schon selber richten, denken die Betreiber. Diese Haltung hat schon viele Bauern, die von ihrem Wald leben, auf die Barrikaden getrieben. Trotzdem sind die Menschen der Gegend stolz auf ihr Naturschutzgebiet und das40jährigen Jubiläum wurde und wird entsprechend gefeiert.

So sehen Sie derzeit häufig im Fernsehen Bilder, auf denen stolze Politiker auf einer eiförmigen Kuppel (siehe Fotos) stehen und sich als Initiatoren des Parks feiern lassen. Und ich, ja, ich mit meinem Rollstuhl, war auch schon da oben – nicht ganz allerdings: Denn für den Rollstuhlfahrer ist es auf der Etage unter der obersten Plattform zu Ende. Trotzdem ein recht gelungenes Beispiel für eine Einrichtung, die weitgehend barrierefrei, auch dem Rollstuhlfahrer erlaubt über einen hölzernen Bretterweg sich immer weiter nach oben zu schrauben, bis er sich über den Baumwipfeln befindet. Der Blick geht weit in die Runde bis hinüber zu Rachel und Lusen – zwei über tausend Meter hohe Wald-Berge an der tschechischen Grenze. Bei sehr starkem Föhn sieht man in der anderen Richtung sogar bis zu den Alpen. Damit Sie sich die Höhe der eiförmigen Kuppel vorstellen können – innen drin wachsen zwei riesige Bäume, die nicht ganz die Plattform der Kuppel erreichen. Der Weg ist über einen Kilometer lang, zeigt auf klaren Schautafeln die Besonderheiten des Waldes und erklärt, was hohe Bäume in drei Etagen – unter der Erde, im mittleren Bereich und im Penthaus des Baumgipfels - verschiedenen Tieren und Pflanzen an Lebensraum bieten. Da oben weht übrigens oft ein recht kalter böhmischer Wind – also warm anziehen!
Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, kann ich Ihnen folgenden Vorschlag machen:
Bei der Erlebnisbäuerin Angela Frankl in Haselbach bei Mitterfels können Sie auf Anfrage, Tel. 09964 735, eine behindertengerechte Ferienwohnung mieten. Frau Frankl beim Buttermachen(Sie sehen Frau Frankl auf dem Foto, wo sie gerade Schulkindern zeigt, wie man Butter macht!) Nachdem Sie sich in der Ferienwohnung eingerichtet haben und gut ausgeruht sind, fahren Sie etwa eineinhalb Stunden zum Nationalpark, rollen auf dem Baum-Wipfel-Pfad nach oben, bestaunen den weiten Rundblick. Wieder heruntergerollt, machen Sie vielleicht noch einen Spaziergang zwischen den Freigehegen für verschiedene Tierarten, die sich in unmittelbarer Nähe den Pfades befinden, essen in der Waldwirtschaft gegenüber ein Paar Würstel oder einen Schweinsbraten mit Natursoße und Semmelknödeln und fahren danach – in jeder Hinsicht gesättigt – wieder in ihr Urlaubsquartier zurück oder auch gleich heim nach München – wie es Ihnen gefällt!


Ingrid Leitner