Zugegeben, für Behinderte hat sich in München viel zum Besseren verändert und diese Entwicklung ist keineswegs zum Stehen gekommen, aber auch noch nicht am Ziel. Dafür ein Beispiel: die Kammeroper München gewährt dieses Jahr Ermäßigungen für Behinderte, wohingegen letztes Jahr noch der volle Preis zu bezahlen war, gleiches gilt für Abonnements des Musikveranstalters Tonicale. Doch noch immer hängen das Ob und das Wieviel einer Ermäßigung von der jeweiligen Veranstaltung ab: ein zu 100% Schwerbehinderter mit dem Merkzeichen B beispielsweise bekommt im Münchener Volkstheater eine Freikarte und eine Karte zu 50%, in allen Staatstheatern dagegen lediglich eine einzige auf 50% ermäßigte Karte und bei vielen Privatkompagnien muss er noch den vollen Preis für zwei Karten bezahlen.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie uns die Teilhabe am kulturellen Leben durch tatsächliche Barrieren oder solche im übertragenen Sinn erschwert wird. Und gerade das obige Beispiel zeigt, wie schwerwiegend sich solche Barrieren auswirken können. Denn wie erst Anfang Oktober anlässlich der Blockade von Contergan-Geschädigten vor den Werkstoren der Firma Grünenthal deutlich wurde, leben viele behinderte Menschen in finanziell äußerst angespannten Verhältnissen, die eine Teilhabe am normalen Leben erschweren, zu dem gerade auch kulturelle Veranstaltungen gehören. Immer wieder stoßen wir auf solche Barrieren, nehmen sie zähneknirschend zur Kenntnis, unternehmen aber selten etwas Konkretes.

Das soll sich jetzt ändern.
Wir sind unverbesserliche Optimisten und glauben, vereint einiges zum Besseren verändern zu können. Deshalb haben wir jetzt ein Ventil geschaffen:
Wir wollen eine Seite auf unserer Homepage aufbauen, in der wir Kritik an Missständen üben und sagen, was wir uns wünschen.
Immerhin ist diese Seite weltweit einsehbar. Damit sollte sich ein gewisser Druck ausüben lassen, damit Verantwortliche zum Handeln motiviert werden. Wir wollen dabei konstruktiv und sachlich bleiben, so dass die betroffenen Firmen oder Veranstalter unsere Wünsche erkennen und darauf reagieren können.

Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe!
Wenn Sie Barrieren finden, berichten sie darüber.
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Christiane Maier-Stadtherr und Wolfgang Vogl