Uta Schulz hat uns folgenden Beschwerde an die Deutsche Bahn (DB) von ihrer Bahnreise nach Weihnachten geschickt, auch in der Süddeutschen Zeitung ist ein Artikel dazu erschienen:
Als jahrelangelange elektrorollstuhlfahrende Kundin der Bahn habe ich schon vieles erlebt, aber letzte Woche war der absolute Gipfel!
Mein Lebenspartner und ich (beide Elektrorollstuhlfahrer und vorschriftsmäßig hatten wir alles, natürlich inklusive der Buchung der Rollstuhlfahrerplätze) über die Mobilitätszentrale der DB telefonisch angemeldet.
Wir hatten 10 Tage im rollstuhlgerechten Hotel in Bad Bevensen verbracht. Da wir ja für den RE (Regional Express) nur unseren Schwerbehindertenausweis brauchten und die Privatbahn Metronom über eine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe verfügt hatten wir nur den ICE von München (am 17.12.24) und zurück von Hamburg am 27.12.24 den ICE 689 um 13.01 ab Gleis 14 gebucht Ich habe extra an dem Tag noch einmal im Internet nachgeschaut, ob mit Zug oder Lift alles ok ist. Auf der Bahnseite waren bis auf Gleis 8/9 alle Lifte ok.
Da wir ja als Rollstuhlfahrer 25 Minuten vor Abfahrt des Zuges an der DB-Info sein müssen, sind wir mit dem Metronom um 11.09 Uhr ab Bad Bovensen gefahren. Als wir mit dem Servicemitarbeiter gerade mit dem Lift zu -Bahnsteig 14 wollten, stand in der Anzeigentafel, dass er ausnahmsweise auf Gleis 8 abfährt. Und gerade dort war er wegen größerer Reparaturen defekt, (wie ja bei der Bahn bekannt war und wie es ja auch auf deren Homepage zu lesen war! Ebenso bekannt war, dass 2 Rollstuhlfahrer angemeldet waren. Jedenfalls ließ man uns auf dem Bahnsteig 1 Stunde warten, um uns dann mit Hublift in den ICE um 14.01 zu laden. Theoretisch hätte es auch geklappt, aber praktisch war die Zugtür defekt, wo die Rollstuhlfahrer reinpassen. Auch der Zugführer wurde angesprochen und angeblich sei nichts zu machen. Für uns hieß es weiter 1 Stunde auf dem Bahnhof auszuharren und zu hoffen, dass in dem Zug dann noch die Rollstuhlplätze noch frei sind, denn schließlich war Rückreiseverkehr nach Weihnachten und man kam auf dem Bahnsteig schon als Fußgänger kaum vorwärts, Deswegen sollten wir auch gleich dort warten. 15.01 Uhr konnten wir dann endlich mit dem ICE 681 mit etwas Verspätung starten. 20.45 Uhr waren wir dann am Münchner Hauptbahnhof. Aber da wir ja noch mit der S3 nach Unterhaching weiterfahren mussten, waren wir letztendlich kurz vor 23.00 Uhr daheim. Da ich mich wegen akuter Durchblutungsstörung spätestens nach 8 h mal hinlegen muss, war fast zu erwarten, dass die Haut meines Po zumindest stark rot und gereizt war und da mein Lebenspartner aufgrund seiner MS ein geschwächtes Immunsystem hat, war der trotz warmer Jacke, Mütze, Handschuhen, Fußsack am nächsten Tag mit einer starken Erkältung und einem Husten „gesegnet".
Bis heute ist er insgesamt sehr geschwächt und hustet immer noch. Ich erwarte eine komplette Kostenrückerstattung........Nach diesem Vorfall wissen wir echt noch nicht, ob wir jemals die DB wieder nutzen werden. So schade! Diesen Artikel an die Presse weiterzugeben, behalte ich mir vor.