„Gerne würde ich Ihnen sagen – ja, ich leide sehr, ich habe viele Probleme, ich bin klein, behindert und habe keine Frau, habe viele Probleme; aber nein, alles läuft prima, ich führe ein ganz normales Leben mit Kindern einer Frau, Wohnung, ich komme viel herum, so ist das.“  
Dies sagte Michel Petrucciani in einem Interview auf seine Behinderung angesprochen. Der Jazzpianist wurde am 28.09.1962 in Orange/Frankreich geboren und verabschiedete sich am 06.01.1999 in New York. Dass sein Leben kurz sein würde, wusste er – also hat er mit doppelter Energie gelebt. Und er hat uns  

reichlich Stoff für Auge und Ohr, Body and Soul, hinterlassen. Über 30 Tonträger unter eigenem Namen und einige Filmdokumente zählen zu seinem Vermächtnis. Musikalische Juwelen, die mir helfen, auch in schwierigen Zeiten, Lebensfreude und Zuversicht nicht zu verlieren.  

Drei Tipps für die Weihnachtszeit möchte ich auch unseren Lesern mit auf den Weg geben:

 Auf „Darn that dream“ einem seiner Erstlingswerke ist er gerade mal 19 Jahre alt. Hier spielt er im Familienkreis, wobei Gitarre und Kontrabass das Piano wundervoll ergänzen. Standards wie „Corcovado“ oder „Just friends“ werden da zum Ohren-Schmaus und Seelenwärmer.  

In seiner letzten Aufnahme glänzt er in verschiedenen Besetzungen vom Duo über ein Sextett, bis hin zur Aufnahme mit dem Orchester von Den Haag auf dem gleichnamigen Jazzfestival im Juli 1996. Hier entfaltet sich seine musikalische Sprache zu voller Blüte – er zeigt sich als Pianist, Komponist und Arrangeur.  

Wer in einer Dokumentation mehr über den genialen Musiker, aber auch den privaten Menschen erfahren möchte, dem seien der auf DVD erhältliche Film „Michel Petrucciani – Leben gegen die Zeit“ sowie das gleichnamige Buch von Benjamin Halay empfohlen.  

Titel und Inhalt sind gerade in diesen Zeiten gute Wegbegleiter durch trübe Tage und pandemische Zustände. Viel Spaß beim Lesen, Sehen und Hören wünscht Ihnen / Euch

Peter Pabst