Liebe cbf Redaktion!

Gemäß eurer Aufforderung, für unsere cbf-Post zu schreiben, was uns am Herzen liegt, schreibe ich,  

aber leider nichts Angenehmes. …



Mit der Mode ist es so eine Sache. Wusste denn tatsächlich jeder, was damals dieses schöne Wort „Integration“ bedeuten sollte? Ich war dereinst noch nicht behindert und wusste es nicht. Mein Mann war schon mehrere Jahre schwerbehindert – aber auch er wusste es nicht. Und genauso wussten es unsere sämtlichen Freunde und Bekannten, deren wir noch vor Jahrzehnten viele hatten, ebenfalls nicht. Wir „Normalbürger“, Intelligente, Senioren, Studenten dachten, es könnte ins Deutsche übersetzt, so etwas wie „Gleichberechtigung – Zusammenhörigkeit aller“ oder sowas Ähnliches bedeuten. Da dieses Wort aus der Gelehrtensprache entnommen war, hätte es offiziell und allgemein verständlich erläutert werden sollen. Vor allem, wenn es die Bevölkerung im Ganzen hätte ansprechen sollen. Die andere Auslegung Unwissender „Wiederherstellung und Vervollständigung“ hätte im Bezug auf Behinderte auch keinen Sinn ergeben. Wohin zurückkehren? Zu welchem besseren oder wenigstens optimalen System? Es gab ja in der Geschichte keines, das positiv für Behinderte gewesen wäre. Und Zusammengehörigkeit ist auch ein zweischneidiges Schwert, wie man bei fanatischen Völkern gut sehen kann und wie Deutschland selbst es einst erleben musste. Ja, für eine ganz kurze Zeit gab es ein System, das vielleicht wegweisend vorbildlich gewesen wäre, aber wenn die Mehrheit nicht mitspielt, geht alles den Bach hinunter. Es waren die Anhänger Jesu und die ersten Christen. Aber der weiße Mann war damals für ein friedliches, liebevolles und glückliches Leben noch nicht reif (und anscheinend immer noch nicht?). Wären behinderte Menschen Indianer, gäbe es auch keine Rückkehr, sie wurden bis auf kleine Reste ausgerottet. …

Anna Fleischmann

Was assoziieren Sie mit dem Begriff Inklusion? Ist Ihnen der Ausdruck Integration lieber?   

Oder halten Sie Inklusion nur für ein Modewort?  

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