Wer kennt das nicht? Im Urlaub am Hotel-Pool schnell noch einen dienstlichen Anruf annehmen oder zwischen Sightseeing und Abendessen die eben eingegangenen Mails einsehen und Dringliches gleich beantworten. Nach Studien wird das von etwa einem Viertel der Beschäftigten erwartet und wohl ein erheblich höherer Anteil davon tut dies in mehr oder minder großem Umfang freiwillig. Mit der Digitalisierung hat sich die Arbeitswelt wie kaum ein anderer Bereich in den letzten beiden Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Dies hat zur Folge, dass sich ArbeitnehmerInnen auch während Erholungsphasen mental mit ihrer Arbeit befassen und so nicht den eigentlich gewünschten Abstand gewinnen. Ruhephasen verkürzen sich oder fallen gar gänzlich weg. Damit geht nicht nur eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität einher, ständige Erreichbarkeit kann auch zu psychischen Beeinträchtigungen bis hin zum Burnout führen. Nach den Daten der gesetzlichen Krankenkassen ist die Anzahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen allein in den letzten elf Jahren um 97 % gestiegen. Die durchschnittliche Fehlzeit beträgt bei diesen 36 Tage (gegenüber 12 Tagen bei anderen Erkrankungen) und außerdem sind sie die häufigste Ursache für Frühverrentungen.

All dies ist Grund genug, die psychische Gesundheit in den Fokus zu rücken: Am 8. Mai 2018 richtet die Kooperationsgemeinschaft „Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung“ in der Agentur für Arbeit in München eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema aus. In Impulsreferaten werden unter anderem Handlungsmöglichkeiten der Arbeitgeber, rechtliche Aspekte und das Verhalten der Rentenversicherung bei psychischen Erkrankungen näher thematisiert.

Wolfgang Vogl