Eine Gruppe Rollstuhlwanderer auf einem Wanderweg

Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von behinderten und nicht behinderten Menschen zu fördern. Da ist schön gesagt und ein hehres Ziel - doch wir machen auch ganz konkret und zum Anfassen was: Stammtische und Wanderungen.

Wir begannen damit 2010 und diese Angebote sind so beliebt, dass die Gruppen bald zu groß wurden und sich dann aufteilten in die Jungen (Rollinger) und die Jung-Gebliebenen.
Es gibt also Rolliger-Stammtisch und Rolliger-Wanderungen für die Jungen und den CBF-Stammtisch und die CBF-Wanderungen für die Jung-Gebliebenen.


Diese Altersgruppen-Einteilung hat sich bewährt, aber wir mussten ein paar Spielregeln festlegen:
Entweder man macht bei den Jüngeren oder bei den Älteren mit. Man kann nicht zweigleisig fahren. Dies gilt sowohl für die Stammtische als auch für die Wanderungen. In Zweifelsfällen liegt die Entscheidung bei der Gruppe. Ein Teilnehmer kann bei einer Veranstaltung abgewiesen werden, wenn er altersmäßig nicht in die Gruppe passt.
Da aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer jeweiligen Gruppe altern, kann man die Altersgenze nicht festmeißeln. Bei der Gründung der Rollingers war ursprünglich, das heißt vor vier Jahren, eine Altersgrenze von 40 Jahren angedacht. Die Rollingers sind nun alle schon um 4 Jahre gealtert und werden weiter altern und irgendwann muss dann wieder ein ‚junger Stammtisch‘ her, der sich dann auch wieder abgrenzen muss, um nicht überlaufen zu werden.

Kosten:
Die Teilnehmer an diesen Stammtischen / Wanderungen tragen die Kosten für Eintritte und Restaurantbesuche selbst.
Es soll aber niemand wegen der Kosten ausgeschlossen werden. Sollte ein Clubmitglied deshalb allein aus Kostengründen an den Aktivitäten nicht teilnehmen können, werden wir eine Lösung finden. In solchen Fällen wenden Sie sich bitte an das Club-Büro.

Hanne Kamali und Falk Sradnik erklären dazu:

Über 40: CBF-Stammtisch am 1. Mittwoch des Monats
Wir veranstalten seit Mai 2010 monatlich einen Stammtisch für unsre jung gebliebenen Mitglieder und unsere Freunde.
Zu diesem Stammtisch darf man kommen, wenn man über 40 Jahre alt ist.
Er findet immer am 1. Mittwoch des Monats statt, egal ob es regnet oder schneit, ob es ein Feiertag ist oder nicht – ausnahmslos. Da kann man sich drauf verlassen. Es ist noch kein einziger ausgefallen. Der Ort wechselt, wobei wir auch auf die Wünsche unserer Stammtischbrüder und –schwestern eingehen. Meist gehen wir einmal zu einem Lokal in der Innenstadt und dann wieder zu einem etwas außerhalb gelegenen. Alle Gasthäuser müssen mit S- oder U-Bahn erreichbar sein. Mit den Jahren hat sich nun ein fester Stammtischfreundeskreis zusammengefunden. Es kommen aber immer wieder neue Menschen dazu, egal, ob ohne oder mit Behinderung und egal, mit welcher Behinderung. Andere orientieren sich neu oder gehen dem Stammtisch aus anderen Gründen verloren. Die Stammtische werden immer auf der Startseite der CBF-Homepage unter den Terminen angekündigt und auch in der Papierausgabe der Clubpost.

Junge Clubmitglieder beim Stammtisch

Unter 40: Rollinger-Stammtisch am vorletzten Donnerstag des Monats
Diesen Stammtisch haben wir unter der Schirmherrschaft von Robert Rollinger, alias Holger Kiesel, am 27. Juli 2015 für unsere Jüngeren gegründet. Er, ich meine den Stammtisch, erfreut sich seither einer großen Beliebtheit und es ist immer noch so lustig wie am Anfang. Wir gehen in viele Lokale verschiedener Couleur. Das ist fast wie verreisen, von Bayern nach Indien und Mexiko, über China und Italien zurück nach Deutschland und wieder ins heimische Bayern. Hoch im Kurs stehen zur Zeit das Giesinger Bräustüberl und die Küche im Kraftwerk. Alle sind willkommen, egal wer, Hauptsache sie sind tolerant und gut gelaunt. Es wird gelacht, gefrotzelt, gewitzelt und diskutiert, so dass alle satt, wohlgelaunt und mit neuen Anregungen wieder heimfahren. Der Stammtisch findet immer statt, außer er fällt (fast) auf Weihnachten. Wer kommt, kann sich per WhatsApp in der Gruppe anmelden.

Über 40: CBF Rolliwanderung
Die Wanderungen machen wir regelmäßig seit dem 7. Mai 2011.
Vorher gab es im cbf schon jahrelang Ausflüge aller Art, aber nicht mit dieser Regelmäßigigkeit. An den Wanderungen darf man erst teilnehmen, wenn man schon etwas älter ist.
Wir wandern von April bis Dezember, jeden Monat einmal. Diese Gruppe wird seit vielen Jahren von Michaela Schlereth betreut.
Sie denkt sich Wanderungen aus, begeht sie im Vorfeld und sucht dabei nach barrierefreien Wegen, was nicht bei jeder neuen Wanderidee klappt. Michaela organisiert, aber wir brauchen bei jeder Wanderung auch freiwillige HelferInnen, die mit zupacken, Schieberollis schieben, mitdenken und ansonsten auch Spaß am Wandern haben. Wir fahren meist gemeinsam mit der S-Bahn oder dem Zug (immer ohne Umsteigen), dann wandern wir – je nach Jahreszeit länger oder kürzer - im schönen Bayern, stecken die Nasen in die gute Landluft, schauen auf die Berge, ins Grüne oder hören die Bäche plätschern. Und dann, nach bis zu 10 km (nicht viel weiter, damit kein Akku schlapp macht), kehren wir in einer Wirtschaft ein. Die muss natürlich auch den barrierefreien Anforderungen entsprechen, ohne Stufe und mit Rolli-WC. Und schmecken muss es auch noch und zu guter Letzt muss auch eine Bahnstation in der Nähe sein, damit wir wieder heimfahren können.
Die Termine und die geplante Wanderung kann man auf der Homepage nachlesen, sowohl auf der Startseite, als auch in einer genaueren Beschreibung mit den exakten Infomationen, wann man sich wo trifft.
RollifahrerInnen müssen sich immer vorher im Büro oder bei Michela Schlereth anmelden, denn die Anzahl der Stellplätze für Rollstühle sind in den Bahnen beschränkt.

Unter 40: Rollinger Wanderungen
Ich, Falk Sradnick, möchte hier die Rollinger Wanderungen vorstellen.
Diese Wanderungen finden vom Frühjahr bis in den Herbst statt. Die Rollingers treffen sich einmal im Monat am Wochenende zu Wanderungen rund um München, mal näher, mal etwas weiter weg.
Julian Schorr hatte vor 2 Jahren ein Praktikum beim cbf gemacht und mit seinem Vorschlag, Wanderungen für junge Leute anzubieten, offene Türen eingerannt. Die erste Wanderung ging im Juni 2017 nach Garmisch. Seither plant und organsiert er immer neue Wanderungen, fährt die Wege ab, reserviert Plätze in Zügen und Gasthöfen, und besichtigt WCs, so dass sich jeder auf unsren Wandungen wohlfühlt.
Sind diese Themen alle abgeklärt, werden alle WanderfreundInnen und Helfer eingeladen.
Am „Wandertag“ treffen wir uns am Hauptbahnhof und fahren mit der Bahn los ins Abenteuer.
Am Zielbahnhof angekommen, ziehen wir los, hinein in die schöne bayrische Landschaft. Wir bestaunen die Berge, die Seen, die Dörfer und Höfe mit ihren Tieren und Gärten auf unserem Weg.
Zu einer guten Wanderung gehört auf jeden Fall ein gutes Essen, frische Luft macht hungrig.
Nach der Wanderung, die etwa 2 bis 3 Stunden dauert, kehren wir daher immer gemütlich in einem barrierefreien Gasthof ein und manchmal langt die Zeit auch noch für ein flottes Eis.
Da einige von uns einen E-Rollstuhl benötigen, wirbeln wir das Möbelkonzept des Gasthofs schon mal ordentlich durcheinander. Alle Gastwirte haben uns bislang gewähren lassen oder auch unterstützt.
Wenn alle gestärkt sind und gute Gespräche geführt haben, geht’s zum nächst gelegen Bahnhof und zurück nach München.
Ich bitte um Verständnis, dass für Menschen mit Rollstuhl die Teilnehmerzahl an den Wanderungen begrenzt ist, bedingt durch die verfügbaren Stellplätze in Zügen und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei allen Helfern und Organisatoren ganz herzlich bedanken. Durch euch wird das ganze sehr unbeschwert und leicht, danke, dass ihr mitfahrt!

Eine Gruppe Rollstuhlwanderer auf einem Wanderweg im Schlosspark Nymphenburg